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Wie Foodtrucks in den USA den Fastfood-Markt verändern
Blick ins Foodtruck-Mutterland
Mag es daran liegen, dass in den USA die Trucks schon einige Jahre länger unterwegs sind oder dass die Stellplätze viel unkomplizierter zu bekommen sind. In den vereinigten Staaten bringen die mobilen Küchen den Fast-Food-Markt gewaltig durcheinander. Ein Marktforschungsreport der NPD Group (2013) untermauert dies. So stellen die Trucks eine Herausforderung für die in den USA weit verbreiteten Fastfood-Restaurants dar.
Das Unternehmen befragte Menschen, wo sie ihr Essen geholt hätten, wären sie nicht zu einem Foodtruck gegangen. Ungefähr die Hälfte der Befragten antwortete, dass sie sonst bei einem Fastfood-Restaurant bestellt hätten. 20 Prozent gaben an, sie hätten die Mahlzeit ansonsten übersprungen. Ihr Foodtruck-Besuch war also eine spontane Entscheidung gewesen. Über die verbliebenen knapp 30 Prozent macht der Bericht keine Angaben.
Foodtrucks als interessante Alternative
Der Hauptgrund für einen Foodtruck-Abstecher ist für viele Leute jedenfalls, dass vielfältige Gerichte angeboten würden. Dabei gehe es um Essensangebote wie heiße und kalte Sandwiches, mexikanisches Essen und Suppen. Der Report sieht Foodtrucks in direkter Konkurrenz zu Schnellrestaurants. Die Foodtrucks seien noch keine Bedrohung, wenn es um die landesweite Nachfrage bei Restaurants gehe, so eine Analystin der NPD Group. Schnellrestaurant-Leiter sollten aber in einem Markt, in dem sich eine Foodtruck-Präsenz herausgebildet hat, sich den Vorteil der Trucks zunutze machen und selber einsteigen.
Der Vorteil der Foodtrucks liegt vor allen Dingen in alternativen Angeboten und frisch zubereitetem Essen häufig aus regionalen Zutaten. Schnellrestaurants könnten mit Foodtrucks ihr Snack-Geschäft weiter ausbauen und so ihr Mittagsessen-Aufkommen sinnvoll ergänzen.
Nun spricht dieser Bericht zwar einige richtige und wichtige Punkte an, ist aber bereits ein paar Jahre alt. Dazu ein Blick auf die Entwicklung des Foodtruck-Markts in den USA 2015. Dieser wächst bereits das siebte Jahr in Folge. So lagen die Umsätze bei 1,2 Milliarden Dollar, bei einer landesweiten Gesamtzahl von 4130 Trucks. Das entspricht einer Umsatzsteigerung von über 12 Prozent über fünf Jahre hinweg.
Der Foodtruck-Markt wächst ungebrochen
Die meisten Umsätze werden in den USA auf den Straßen getätigt, relativ weit gefolgt von Events. Die in der Statistik angenommen Anzahl von 4130 Foodtrucks ist nach unserer Meinung (Wir sind oft in den USA) weit untertrieben und zeigt, dass die Datenerhebung sich auf vor 2015 bezieht. Die Steigerungsraten sind also ENORM!
Verglichen mit einem Gesamtjahresumsatz von über 700 Milliarden bei über 600.000 Restaurants mag die Summe der Umsätze bei den Trucks gering sein. Vergleicht man aber die noch sehr geringe Größe der Foodtruck-Industrie mit den Zahlen der Restaurant-Branche, wird einem das immense Potential der Foodtrucks deutlich. Das zeigen auch die enormen Zuwachsraten bei der Anzahl und dem Umsatz der Foodtrucks.
In den USA sind die Trucks also weiterhin auf Wachstumskurs und verändern den Schnellrestaurant-Markt zusehends. In dieser Entwicklung spiegelt sich auch der Wunsch der Kunden nach neuem, frischen und dennoch mobilem Essen wider. Foodtruck-Experte Markus Wolf hat bereits eine Schätzung des Marktvolumens bei Foodtrucks für Deutschland unternommen. So können die jetzigen US-Dimension auf mittelfristige Sicht auch hierzulande erreicht werden. Leckere Aussichten.