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Der Weg zum eigenen Sweet-Foodtruck – Interview mit Markus von Uncle Yo’s
Erfahrungsbericht mit Dessert-Foodtruck
„Es war 2012, als wir uns für das Thema Frozen Jogurt entschieden haben“ blickte Markus zurück: „Das war die Zeit, als die ersten Frozen Jogurt Shops in den Innenstädten eröffneten”. Sie hatten sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt, besuchten Shops in mehrere Städten, verglichen A und B Innenstadtlagen in Nürnberg und verhandelten mit mehreren Lieferanten. All ihr Engagement mündete schließlich in einem umfangreichen Konzept – heute würde man Businessplan sagen – und dem Ergebnis, dass der kalkulierte Kostenauswand in keinem Verhältnis zu den zu erwartenden Einnahmen lag. Selbst in 1B-Lagen waren die Mietkosten noch so hoch, dass selbst mit viel Engagement und Werbung kein Auskommen in Sicht war.
„Wenn die Menschen nicht zu uns kommen, dann packen wir die Frozen Jogurt Maschine und gehen einfach dort hin, wo die Kunden uns lieben werden.“ dachten sich beide und kalkulierten alles noch einmal als mobile Variante durch. Und siehe da: es funktionierte. So kamen sie schließlich zu ihrem heutigen Foodtruck-Konzept.
Natürlich war beiden zu dieser Zeit der Foodtruck RibWich schon ein Begriff. Auch, dass Klaus und Peter damit erfolgreich in der Region unterwegs waren. Aber sie hätten sich selbst nie mit der Szene in Verbindung gebracht. Die Erkenntnis auch ein Teil dieser Foodtruck Szene zu sein, kam erst viel später. Für den Marketing-Experten Markus war und ist Emotionalität ein wichtiger Faktor im Alltag. Beide Uncle Yo’s Gründer lieben das italienische Lebensgefühl und genau das wollten sie mit der Piaggio Ape auf drei Rädern nach Deutschland bringen. Ein leichtes und flexibles Fahrzeug und Eiskrem in einer bekömmlichen und kalorienarmen Form präsentiert – passen perfekt zusammen.
Rückblickend war unser größter Fehler die nicht wirklich vorhandene Homepage!
Nachdem die Eismaschine ausgesucht und bestellt war, stand die Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur an, die sich um die Außen- und Innengestaltung kümmern sollte. „Dafür eine geeignete zu finden klingt leichter als es ist“ beklagte sich Markus. Die einen verstehen das Konzept Foodtruck nicht und die anderen wollen einen Imbisswagen daraus machen. Beides funktioniert nicht und kam für die beiden „Uncle’s“ nicht in Fragen. Nach längerem Suchen und jeder Menge persönlichen Engagements war endlich jemand gefunden. Ein Dienstleister, der verstand, was einen Foodtruck optisch besonders macht. Der Feinschliff begann.
„Rückblickend war unser größter Fehler die nicht wirklich vorhandene Homepage,” meinte Markus retrospektiv, „Sie wurde mit niedrigstem Budget erstellt und schreckte gerade Business-Kunden total ab“. Gerade die Kommunikation nach außen ist für den Anfang wichtig. Die eigene Homepage sollte und muss dafür die zentrale Anlaufstelle sein. Natürlich sind Facebook-Fanpage und Twitter-Account wichtig, aber sie sollten niemals die eigene Homepage ersetzten. Wenn man selber auf Catering- und Eventanfragen hofft, sollte man immer beachten, dass reine Social-Media Präsenz für viele Firmen irritierend wirkt. Was man bei eigenen Social-Media Aktivitäten häufig vergisst: Man bestimmt nicht selbst die Regeln. Ein falscher Beitrag oder „komische“ Kommentare von Nutzern und schon ist die Fanpage für ein paar Tage gesperrt oder vielleicht komplett weg. Beispiele all jener, denen es unberechtigterweise so erging, gibt es zahlreiche.
„Nur auf Events und Catering zu setzten war aus heutiger Sicht betrachtet natürlich falsch, aber wir wussten es damals nicht besser“. Der entscheidende Moment, der vieles für Markus und Michael änderte, war der Anruf eines Veranstalters. Er wollte für die Foodtruck RoundUps eine Bereicherung des Angebots. Genau diese Präsenz auf den RoundUps war die Initialzündung und entscheidend für den Durchbruch. „Die Gemeinschaft der Foodtrucker in Nürnberg war und ist genial.“ schwärmt Markus, “Getreu dem Motto leben und leben lassen, ist es nicht die Konkurrenz die beflügelt, sondern die Abstimmung und Kooperation untereinander. Das finde ich beeindruckend!”.
Zwar setzt sich diese Erkenntnis auch in anderen Städten durch, aber es sind noch viel zu wenige. Wenn auch ihr in eurer Region eine solche regionale Gemeinschaft haben wollt, springt über euren Schatten und seht in dem anderen Foodtruck nicht den schärfsten Gegner, sondern den Partner der euch hilft gemeinsam die Herzen der Kunden zu erobern.
Aktuell hat Uncle Yo’s das Konzept Frozen Yogurt etwas überarbeitet und ist seit kurzem auch noch mit einem eigenen Sweet-Foodtruck unterwegs. Neben Frozen Yogurt gibt es Kaiserschmarrn mit verschiedenen Toppings oder eben mit Frozen Yogurt.