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Konzept für eine gastronomische Sondernutzung öffentlicher Verkehrsflächen

Foodtrucks als Chance zur Belebung des Stadtbildes

Die Stadt Boston in „New England“ USA hat die Vorteile von Foodtrucks erkannt und ermöglicht exklusive Stellflächen im Stadtgebiet.

Jeder weiß, wie schwierig es sein kann, als Foodtruck eine Genehmigung für den öffentlichen Raum zu bekommen. Die Reglungen sind nicht auf die mobile Gastronomie eingestellt und viel zu unflexibel. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen ein Konzept vorzulegen, das eine Überarbeitung der Sondernutzung öffentlicher Verkehrsflächen fordert.

Foodtrucks haben den gastronomischen Alltag in vielen Städten verändert. Sie reagieren auf einen wachsenden Bedarf der Bewohner und Angestellten nach örtlicher und zeitlicher Flexibilität und guter Verpflegung aus regionalen und qualitativ hochwertigen Materialien. Foodtrucks sind rein lokal agierende Kleinunternehmen. Sie bieten ihre Produkte schnell, einfach und zuverlässig dort an wo sie benötigt werden. Das Konzept ist ein großer Standortvorteil für die lokalen Unternehmen. Dadurch, dass Foodtrucks vielfach regional, also vor Ort produzierte Lebensmitteln verwenden, sind sie nicht nur ein Stadtortvorteil, sondern auch ein boomender Absatzmarkt für regionale Erzeuger.

Die aktuelle Regelung zur Sondernutzung von öffentlichen Verkehrsflächen geht von einer einmaligen Nutzung über einen bestimmten Zeitraum aus. Die aktuelle Regelung von Städten und Gemeinden ist für Events oder Verkaufsstände konzipiert, nicht für eine regelmäßige und vor allen Dingen wiederkehrende Nutzung. Aktuell stehen die meisten Foodtrucks auf privatem Grund zahlreicher Unternehmen und Unterstützer. Ein Konzept, das gut funktioniert, aber wenig Gestaltungsraum bietet. Die Gesellschaft ändert sich und damit auch deren Bedarf, unterwegs zu essen.

Wir fordern eine flexiblere Regelung der Sondernutzung, so dass alle Beteiligten profitieren können: Die Städte und Gemeinden, die Foodtrucks und natürlich die Kunden, die die neue Vielfalt zu schätzen wissen.

Foodtrucks sind ein riesiger Standortvorteil.

Foodtrucks sind dort am erfolgreichsten, wo sich die statische Gastronomie zurückgezogen hat, weil sich ein Restaurant in der Umgebung nicht mehr lohnt. In vielen Städten und Gemeinden gibt es immer weniger Möglichkeiten an diesen Orten gute und qualitativ hochwertige Verpflegung “auf die Hand” zu bekommen. Foodtrucks helfen lokalen Unternehmen und bringen wieder Leben an diese Orte. Aus diesem Grund sind Foodtrucks so beliebt, weil sie das Bedürfnis nach Qualität, Regionalität und Vielseitigkeit befriedigen und das an Orten, an denen sich häufig eine klassische Gastronomie nicht lohnt. Wir fordern eine Überarbeitung der Rahmenbedingungen der Sondernutzung von öffentlichen Verkehrsflächen, um wieder Leben in angestaubte Industriegebiete zu bekommen.

Häufiges Argument gegen eine Sondernutzung ist, dass das Stadtbild nicht darunter leiden darf. Das ist leider Auslegungssache und wird von Fall zu Fall entschieden. Diese Situation ist auch für Foodtrucks nicht planbar und wir benötigen eine klare und kalkulierbare Lösung. Foodtrucks soll es erlaubt sein, sich an speziell ausgewiesenen Plätzen – natürlich nach vorheriger Genehmigung - aufstellen zu dürfen. Wir fordern eine Möglichkeit, einen Antrag für mehrere Plätzen mit kurzer Standzeit stellen zu können, basierend auf den bestehenden Kosten eines Platzes.

Unser Konzept für eine Foodtruck-gerechte Sondernutzung öffentlicher Verkehrsflächen

Speziell ausgewiesene Plätze in Gemeinden oder Städten können von Foodtrucks beantragt und für einen bestimmten Zeitraum am Tag gebucht werden. Ein Beispiel. Foodtruck A möchte montags auf Platz 1, dienstags auf Platz 2, mittwochs auf Platz 3, donnerstags wieder auf Platz 1 und freitags auf Platz 4 stehen. Die zeitliche Nutzung ist in drei Bereiche unterteilt, früh bzw. vormittags, mittags und abends. Die zeitliche Einteilung ist so gewählt, dass ein Foodtruck bequem auf- und abbauen kann, es also einen Zeitraum zwischen den drei möglichen Nutzungen gibt.

Unser Konzept hierfür wäre eine morgendliche Nutzung von 7:00 bis 10:00 Uhr, mittags von 11:00 bis 14:00 Uhr und abends von 15:00 bis 20:00 Uhr. Die beantragte Nutzung ist im Falle der Foodtrucks nicht auf ein einmaliges Event beschränkt, sondern hat eine monatliche Laufzeit. Im ersten Schritt könnten Verkehrsflächen zu Testzwecken von Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt werden. Da Foodtrucks so konzipiert sind, dass sie autark arbeiten können, sind keine weiteren Voraussetzungen notwendig.

Die Kunden sind begeistert von der Vielfalt, die Foodtrucks bieten und fordern diese sogar ein. Es gibt Fälle, in denen das Management von Industrieparks reagieren musste, weil in Online-Petitionen eben diese Vielfalt durch Foodtrucks von Unterzeichnern gefordert wurde. Die Gesellschaft ändert sich. Das gilt auch für deren Bedarf unterwegs zu essen.

Foodtrucks fördern die regionale Nutzung von vor Ort produzierten Lebensmitteln. Nicht nur ein Standortvorteil, sondern auch ein boomender Markt für regionale Unternehmen. Aktuell gibt es noch keine Regelungen, die auf den Trend Foodtrucks reagieren. Aus diesem Grund fordern wir eine Überarbeitung der Regelungen für die Sondernutzung von öffentlichem Grund.

Unser Konzept kurz zusammengefasst

  • Spezielle ausgewiesene Plätze für die mobile Gastronomie
  • Jeder Tag ist als Teil einer Tour buchbar
  • Unterteilung eines Tages in drei Abschnitte: früh, mittags und abends
  • monatliche Laufzeit
  • Ein Foodtruck-Unternehmen kann mehrere Touren buchen
  • Die Preise orientieren sich an den bestehenden Kosten für einen einzelnen Ort und berücksichtigen die Vorteile durch Foodtrucks

Euch gefällt dieses Konzept? Wir würden uns freuen, wenn ihr es mit dem Hashtag #craftplaces teilt, darüber sprecht und es so Vielen wie möglich mitteilt. Nur so können wir es schaffen, die nötige Aufmerksamkeit dafür zu erreichen.

  • Autor
  • Markus A. Wolf
  • Letzte Änderung
  • 2024-11-24
  • veröffentlicht
  • 2016-01-07
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Portrait Markus A. Wolf

Markus A. Wolf

Lebensmittelchemiker, Designer, Informatiker: Guter Ge­schmack ist ihm angeboren. „Slow food on fast wheels“ ist das Credo des Foodtruck-Experten, Innovationsmanagers und Co-Founders von Craftplaces.